Mit Jaroměř sind viele Namen bedeutender Künstler und Literaten verbunden, die in Jaroměř einen Teil ihres Lebens verbrachten, schöpferisch tätig waren oder über die Stadt schrieben. Jedoch nicht nur sie verdienen unsere Bewunderung und Würdigung. Nicht vergessen sollten wir jene Helden, die in den Zeiten der Kriege ihr Leben gaben oder riskierten, sodass es uns gestattet sei, Sie mit einigen von ihnen bekanntzumachen.
Josef Šíma (1891 – 1971)
In Jaroměř geborener Maler, der große Bedeutung und weltweite Anerkennung erlangte. Im Jahre 1920 ging er nach Frankreich, wo er sich künstlerischen Entwürfen der Gestaltung von Fenstern widmete und Stoffmuster zeichnete. Er war Mitglied mehrerer Künstlergruppen. Im Verlaufe der Zeit widmete er sich zunehmend der Malerei. Im Jahre 1926 erwarb er die französische Staatsbürgerschaft und verbrachte den Rest des Lebens in der neuen Heimat. Die in Jaroměř verbrachten Jahre vergaß er jedoch nie, wie ein Feuilleton aus dem Jahre 1961 beweist.
Otakar Španiel (1881 – 1955)
In Jaroměř geborener Nachfahre einer alten Zinngießer- und Graveur-Familie. Später wurde er Rektor der Akademie der bildenden Künste in Prag. Sein Name wurde durch die Entwürfe der ersten tschechoslowakischen Münzen berühmt, wobei viele von ihnen auch realisiert wurden.
Josef Wagner (1901 – 1957)
Akademischer Bildhauer und Restaurator, Mitglied einer berühmten Steinmetzfamilie. Zahlreiche Kulturdenkmäler in Jaroměř schuf er mit dem ältesten seiner Brüder, Václav (1897 – 1944). Es handelt sich um Allegorien am Gebäude der Poliklinik (1929) und der Bürgerlichen Darlehenskasse auf dem Marktplatz (1927). Václav selbst schuf im Jahre 1947 die Büste der Schriftstellerin Božena Němcová bei der gleichnamigen Grundschule.
Miroslav Ivanov (1929 – 1999)
Der in Josefov geborene Sohn eines russischen Legionärs hieß ursprünglich Antonín Job. Er konzentrierte sich überwiegen auf die auf Fakten basierende Literatur. Unter anderem schrieb er die Bücher Das Attentat auf Reinhard Heydrich, Tschechischer Pitaval oder Königsmorde etc.
Josef Gočár (1880- 1945)
Einer der bedeutendsten tschechischen Architekten. Zu seinen ersten Entwürfen zählte gerade das Projekt des der Firma Wenke gehörenden Kaufhauses in Jaroměř, in welchem sich derzeit das städtische Museum befindet. Das Bauwerk wurde in den Jahren 1910 – 1911 bereits im Geiste des Kubismus realisiert. Architektonisch gehört es zu den wertvollsten Bauwerken unserer Stadt. In den 20er Jahren schuf er das neue Antlitz der Stadt Hradec Králové. Dieses architektonische Ensemble, das in der Zeit der Entstehung „Salon der Republik“ genannt wurde, wird bis heute von Experten aus aller Welt geschätzt.
Karel Meisner (1904 – 1979)
Maler und Grafiker, der lange Jahre in Jaroměř wirkte, dessen schöpferische Periode jedoch erst in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Höhepunkt erreichte.
Pavel Albieri (1861 – 1901)
Der Name war das literarische Pseudonym des in Jaroměř geborenen Jan Mucek. Bereits als Student schuf er für verschiedene Zeitungen Beiträge in Form humoristischer und historischer Skizzen. Später schrieb er für Zeitschriften wie Květy, Světozor, Zlatá Praha usw. Selbst gründete er später in Jaroměř die Zeitschrift Ratibor. Er entschied sich für den Weg nach Übersee. Nach kurzzeitiger Rückkehr verband er sein Leben endgültig mit Amerika. Aus seinem Werk sei an die Kukuser Geschichten (Kukské povídky), Im Banne der Armida (V zajetí Armidy) u. a. erinnert.
Jindřich Šob (1860 – 1948)
Ein beinahe in Vergessenheit geratener Sohn der Stadt, der am Lehrerinstitut in Hradec Králové studierte. Als Lehrer wirkte er in Třebešov, Opočno und in Nový Hrádek, später wurde er Direktor der Industriefachschule in Opočno. Von seinen Werken ist am interessantesten der Roman Unter den Pfoten der schwarzen Füchse (Pod tlapou černých lišek), der die Rivalität des Grafen Sporck mit den Schurzer Jesuiten beschreibt.
Jan Patrný (1874 – 1929)
In Jaroměř geborener Dramatiker, Autor von Schauspielen für das Nationaltheater, das Theater in den Weinbergen (Divadlo na Vinohradech) u.a. Es handelte sich z.B. um die Komödien Der Lerchenfalke (Ostříž), Sokol-Liebe (Sokolská láska) u.a. Verfilmt wurde das Schauspiel Männer altern nicht (Muži nestárnou).
Jaroslav Žák (1906 – 1960)
Professor für Latein und Französisch am Realgymnasium in den Jahren 1936 – 1946, bekannt eher als Autor humoristischer Romane. Aus der langjährigen Rivalität zwischen Jaroměř und Josefov ging der satirische Roman Sterne über Roupkov (Hvězdy nad Roupkovem) hervor. Hier entstanden auch die berühmten Romane aus dem Studentenmilieu Studenten und Lehrer (Študáci a kantoři) und Der Weg in die Tiefen der Studentenseele (Cesta do hlubin študákovy duše). Der Einfluss von Jaroměř auf sein literarisches Schaffen gipfelte in der geplanten Trilogie Das Ende alter Zeiten (Konec starých časů). Leider entstand nur der erste Teil.
Ladislav Dvorský (1931 - 1995)
Sein Kinderbuch Bubetka und Smítko wurde im Jahre 1978 lediglich unter der Bedingung der Änderung des Autors herausgegeben, sodass Miloš Nesvadba seinen Namen daruntersetzte, da es über lange Jahre nicht veröffentlicht werden durfte. Namens des tatsächlichen Autors erschien es erst im Jahre 1992. Das Buch erzählt die reizvolle Geschichte zweier durch Jaroměř und Umgebung vagabundierender Geister, die der Autor aus der Zeit seines Militärdienstes in der Garnison Jaroměř kannte.
Antonín Knapp (1843 – 1887)
Er nimmt unter den mit Jaroměř verbundenen Literaten eine bedeutende Stellung ein. In den vierziger Jahren wurde er zum katholischen Priester geweiht. In den Jahren 1869 – 1878 wirkte er in Jaroměř. Zunächst widmete er sich eingehender der Geschichte unserer Stadt. Nach 12 Jahren angestrengter Arbeit entstand das Werk Memoiren der königlichen Leibgedingstadt Jermer an der Elbe (Paměti královského věnného města Jaroměře nad Labem). Diese Arbeit ist bis heute das grundlegende historiografische Hilfsmittel für das Kennenlernen der Vergangenheit der Stadt Jaroměř.
Ladislav Kriegler (1916 – 1944)
Nach dem Studium an der Militärakademie ging er im Rang eines Leutnants der Artillerie nach der deutschen Okkupation nach Frankreich. Frankreich wurde jedoch sehr schnell besiegt, sodass er seinen Weg nach England fortsetzte, wo er der britischen Armee beitrat. Er kämpfte in Nordafrika, auf Sizilien und in Italien, wo er bei Perugia schwer verwundet wurde und verstarb.
Jan Žerovnický (1913 – 1942)
Nach der Besetzung der Tschechoslowakei ging er über Polen ins Ausland und trat der französischen Luftwaffe bei. In den Kämpfen am Fluss Manse wurde seine Maschine abgeschossen, woraufhin er sich in einer französischen Familie verbarg. Mithilfe gefälschter Papiere flüchtete er nach Algerien, was der einzige freie Weg aus dem okkupierten Frankreich war. Er gelangte nach England, wo er als Kampfpilot in der 56. Operative Ausbildungseinheit für das Flugzeug des Typs Hurricane eingesetzt wurde. Aktiv flog er Einsätze bis zum 7. Januar 1942, als er bei einer Kollision zweier Maschinen ums Leben kam.
Autor der Zeichnungen ist der akademische Maler Jiří Škopek.
Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So |
---|---|---|---|---|---|---|
25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 1 |
2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 |
16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 |
23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 |
30 | 31 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |